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Sinnvoll(er) prokrastinieren mit diesen 3 Tipps

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Man kennt das: Eigentlich sollte man etwas Wichtiges erledigen. Die Masterarbeit schreiben, zum Beispiel. Oder für eine Prüfung lernen. Oder was weiß ich für ein Projekt fertigstellen. Und irgendwie liegt man dann doch auf dem Sofa und zieht sich die sechste Staffel Suits zum siebten Mal rein oder guckt „nur mal kurz“ auf Facebook, was der Ex-Freund so macht oder ob die ehemalige Schulkollegin mittlerweile schon ihr zweites Kind bekommen hat – und plötzlich wird es draußen schon wieder dunkel und der Tag zieht ungenutzt vorbei.

Ich gebe es zu, ich bin selbst äußerst anfällig dafür, Dinge vor mir her zu schieben. Allerdings versuche ich, in dieser Zeit zumindest etwas zu tun, das noch irgendwie als sinnvoll durchgehen könnte. Lasst euch von meinen Tipps für sinnvoll(er)e Prokrastination inspirieren!

 

Der Klassiker: zum Hausweib mutieren

Wahrscheinlich hat es jeder Student in der Prüfungsphase schon mal erlebt: Nächste Woche steht eine Klausur an und der Drang, die ganze Wohnung zu putzen, wird übermächtig. Dann wird plötzlich die gesamte Wäsche gewaschen, der Duschabfluss gereinigt und sogar die Rückseite der Waschmaschine abgestaubt, denn man will schließlich kein Asi sein.

Abgesehen davon steht abends ein Drei-Gänge-Menü auf dem Tisch, bei dem Jamie Oliver die Kinnlade runterklappen würde. Danach wird die Küche natürlich blitzblank geputzt und da wird dann auch mal der längst vergessene Backofenreiniger rausgeholt.

Warum ich diese Dinge jetzt so präzise beschreibe? Weil ich gestern alles exakt so gemacht habe. Heute fühle ich mich pudelwohl in meiner blitzsauberen Wohnung mit dem frisch bezogenen Bett.

Übrigens, bevor mir wieder Sexismus vorgeworfen wird (ist tatsächlich schon vorgekommen): Auch Männer können Hausweiber sein. Weiß ich, denn ich war vor ein paar Jahren mit so einem Exemplar zusammen.

 

Was für den Körper tun

Eine meiner Lieblingsarten zu prokrastinieren: zum Sport gehen! Man schwitzt ordentlich, wirkt dem Herbstblues entgegen und wenn dann langsam die Lust auf Lebkuchen kommt, verzeiht’s einem der Körper noch eher, als wenn man stattdessen aufm Sofa gelegen hätte. Außerdem ist man da auch immer eine gute Zeit lang beschäftigt, schließlich muss man zum Sportstudio hin, dort umziehen, sporteln, wieder umziehen, nach Hause fahren und dann auch noch duschen. Dann verquatscht man sich manchmal noch mit den Leuten und alles zieht sich … ja, Sport ist wirklich wie gemacht dafür, anderen Verpflichtungen aus dem Weg zu gehen.

Positiver Nebeneffekt: Man munkelt, man hätte danach den Kopf frei für die wirklich wichtigen Dinge.

 

Etwas Sinnvolles lernen

Ja, der Tipp mag seltsam anmuten, wenn man kurz vor einer Prüfung steht und dem Lernen eigentlich aus dem Weg gehen möchte. Aber erfahrungsgemäß werden andere Dinge, die nichts mit dem Studium zu tun haben, dann nur umso interessanter. In der letzten Prüfungswoche vor den Sommerferien habe ich mir mehr Wissen über Aktien und ETFs angeeignet als in drei Jahren BWL-Studium.

Der Effekt: Ich habe jetzt zwei Sparpläne, mit denen ich mich gegen die Inflation absichere, und habe keine Bauchschmerzen dabei, da monatlich ein bisschen Geld reinzupumpen, das sonst unverzinst auf dem Konto versauern würde.

Meine Noten waren vielleicht schlechter, als sie mit ein bisschen Mehraufwand hätten sein können, aber in zehn Jahren werde ich mir für diese Art der Prokrastination sicher dankbar sein. Ich kann also jedem empfehlen, sich mal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ungeachtet dessen, ob ihr eigentlich etwas anderes zu tun hättet, oder nicht.

Es kann aber natürlich auch etwas anderes sein, das euch mehr interessiert. Vielleicht wolltet ihr schon immer Einhörner häkeln oder auf Arabisch fluchen können? Es gibt für jeden Scheiß Tutorials auf YouTube oder passende Apps und Podcasts – nichts wie ran da!

 

Organisatorischen Kleinkram erledigen

Irgendwo haben wir doch alle diese kleinen Dinge, die wir eigentlich erledigen sollten, es aber nie tun, obwohl sie nicht mal besonders lang dauern würden. Sei es, endlich den Stromanbieter zu wechseln, ein Zalando-Retourpaket zur Post zu bringen, die nervige Tante zurückzurufen oder einen Termin für eine Thermenwartung zu vereinbaren.

Wenn ihr eh schon in Prokrastinier-Stimmung seid, ist das genau der richtige Zeitpunkt, diese Dinge zu erledigen. Man arbeitet die Dinge ab, die einem ständig im Hinterkopf herumspuken und hat dadurch den Kopf freier für andere Sachen. Außerdem hilft es enorm, so kleine Dinge von der To-Do-Liste streichen zu können, um ins Tun zu kommen.

 

„Sinnvoll prokrastinieren“ ist eigentlich ein Widerspruch in sich, aber ich glaube, man kann die Zeit dennoch sinnvoller nutzen, als nur auf dem Sofa zu liegen und Trash TV zu gucken (auch wenn ich das mehr liebe, als ein Mensch mit Universitätsabschluss es tun sollte). An dieser Stelle ein kleiner Fun Fact: Ich habe diesen Blogpost eigentlich nur geschrieben, um nicht an meiner Masterarbeit arbeiten zu müssen. Aber immerhin war ich produktiv. In diesem Sinne: Fröhliches Prokrastinieren!

 

Eure Julie,

die mit dem roten Lippenstift

 

 

 

Photo by Siora Photography on Unsplash

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