In Work & Study

Noch mehr Studententypen und wie ihr sie erkennt

Jedes Mal, wenn ich meine geliebte Uni betrete, werde ich von einer Vielzahl an Menschen umgeben – außer es ist Freitag, aber das ist heute mal nicht das Thema. Zu normalen, nicht ganz unchristlichen Zeiten kommen viele Menschen auf der Uni zusammen. Einheimische, Erasmusstudenten, Vorarlberger… Die Vielfalt an unterschiedlichen Kulturen, auf die man hier trifft, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Was ich aber noch spannender finde, ist, sind die verschiedenen Studententypen auf die man hier trifft. Und da ich im letzten Beitrag noch lange nicht fertig geworden bin, möchte ich euch heute ein paar weitere vorstellen.

Die Power-Feministin

„Herzlich willkommen zu dieser Lehrveranstaltung, liebe Kollegen…“ – „Und was ist mit den Kolleginnen? Wollen Sie uns Frauen etwa diskriminieren? Sie frauenverachtender Sexist!“

Und so erkennt ihr die Power-Feministin auch schon. Sie fühlt sich höchst angegriffen von dem Wort „Studenten“ und macht dies auch gerne mal sehr laut deutlich. Schließlich müssen Frauen in der Sprache sichtbar gemacht werden, damit die ach so schlimmen Männer nicht denken, dass sich die ganze Welt nur um sie dreht. Die Power-Feministin studiert meist Gender Studies oder sonstige Geisteswissenschaften, aber sie findet sich auch vereinzelt in Studiengängen wie Jura oder Elektrotechnik, also ist man vor ihr nie so wirklich sicher. Man erkennt sie abseits der Uni übrigens auch an Kommentaren auf Facebook, wenn sie Zeitungen darauf aufmerksam macht, dass nicht hinreichend gegendert wurde. Und einmal im Monat erkennt man sie auch an den roten Flecken auf ihrem Hinterteil, wenn sie darauf aufmerksam machen möchte, dass die Menstruation etwas ganz Natürliches und ganz und gar nichts Abstoßendes ist.

Die Vorzeigeveganer(innen)

„Iiiiih, du isst Fleisch? Weißt du eigentlich, dass jetzt ein armes Kalb keine Mutter mehr hat, nur damit du dir dein Schnitzel reinziehen kannst?“

Nicht weit von der Power-Feministin entfernt sind meist die Vorzeigeveganer. Die beiden Studententypen verstehen sich meist recht gut miteinander, da sie beide für ein höheres Ziel kämpfen und sich für etwas Besseres halten. Die Vorzeigeveganer sind strikt gegen alles, wofür ein Tier auch nur ansatzweise leiden musste und töten einen mit ihren Blicken, wenn man nur mal eine Fliege erschlägt. Meist sind sie auch noch recht öko drauf und tragen ethisch korrekte Kleidung aus biologisch dynamischer Baumwolle und stellen ihren grünen Daumen auch gern bei der Wahl ihrer Drogen unter Beweis. Gras ist schließlich vegan.

Die Unibarbie

Hier haben wir das absolute Gegenstück zu den beiden oben beschriebenen Typen. Bei der Barbie muss absolut alles dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. So sieht man sie stets perfekt gestylt und nur mit aufeinander abgestimmter Kleidung. Die Unibarbie steht oft eine Stunde früher auf, nur um in der Vorlesung zwischen all den müden Kartoffelsäcken (wie mir) gut auszusehen und den Raum zu schmücken, während sie auf ihrem Handy herumtippt und ihren hundert Verehrern zurückschreibt. Da hört ihr Talent aber meistens auch schon wieder auf. Aber wozu braucht man auch Ehrgeiz oder Intelligenz, ihrem Lächeln kann eh niemand widerstehen, weshalb sie immer alle möglichen Mitschriften und Altklausuren besitzt und sich irgendwie durchs Studium mogelt – ein absoluter Alptraum für die Power-Feministin.

Der Oberstecher

Er wird oft mit Everybody’s Darling aus dem ersten Beitrag verwechselt, denn der Oberstecher ist meist auch ein netter Typ – zumindest am Anfang und zu hübschen Mädels. Was ihn allerdings von Everybody’s Darling unterscheidet, ist, dass der Oberstecher nicht nur aufs Quatschen aus ist. Sein Ziel auf der Uni ist es nicht, seinen Namen um einen Titel zu erweitern, sondern, möglichst viele Frauen abzuschleppen. Und das schafft er meist auch, denn der Oberstecher sieht meist ganz gut aus und weiß, die richtigen Lügen zu erzählen, damit doch so einige Frauen auf ihn reinfallen. Auf was Festes ist er nicht aus, aber wenn er doch mal eine findet, die sein Herz erobert, wird er plötzlich auffällig ruhig. Übrigens gibt es den Oberstecher auch in weiblicher Form. Heißt dann halt anders. Oberblümchen oder so – wegen der Bienchen, ihr wisst schon.

Der Dealer

Nein, wir sprechen hier nicht von Drogen, auch, wenn da auf der Uni auch ein paar im Umlauf sind – so erzählt man es sich zumindest. Der Dealer, von dem ich hier spreche, ist allerdings ein viel wichtigerer Knotenpunkt der universitären Kommunikation: Er kennt nämlich immer jemanden, der jemanden kennt, der zufällig eine ziemlich gute Mitschrift hat. Und die verhökert er dann auch mal gerne an verzweifelte Studenten, die natürlich nie in der Vorlesung waren oder zu verkatert waren, um aufzupassen – manchmal gibt er sie aber auch gegen ein nettes Lächeln raus. Der Dealer ist eher auf der Sowi bei den Kapitalistenschweinen anzutreffen, die Geisteswissenschaftler werden ihr Geld lieber bei echten Dealern los.

Der Pleitegeier

„Ich habe genau 1,32€ auf dem Konto und mein Monatshighlight war gestern, als ich zwei Euro in meiner Jackentasche gefunden habe, da konnte ich mir zumindest noch Sauce für meine Nudeln kaufen.“

Ein sehr häufiger Studententyp, denn Studenten sind ja bekanntlich so gut wie immer pleite. Er ist der erste, der auf Hauspartys auftaucht und der, der dabei am meisten trinkt – etwas beisteuern wird er jedoch nie. Während die meisten zumindest immer noch das Geld haben, um saufen zu gehen oder sich den guten Kaffee aus der Mensa zu leisten, schnorrt sich der Pleitegeier immer schon das Geld für einen Automatenkaffee zusammen, bittet dann noch um eine Zigarette und tönt dabei groß herum, dass dieser Monat schon wieder besonders hart für ihn war. Leiden kann er nämlich ziemlich gut, der Pleitegeier. Auf die Idee, sich einen Job zu suchen, kommt er jedoch meistens nicht.

Ich kann nur immer wieder betonen, wie spannend ich es finde, andere Menschen zu beobachten, vor allem auf der Uni. Ich hoffe, Teil 2 meiner neuen Sozialforschung hat euch gefallen! Habt ihr euch selbst oder andere darin wiedererkannt? Welcher Studententyp seid ihr?

Eure Julie,

Die mit dem roten Lippenstift

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10 Comments

  1. lophornia
    7 Jahren ago

    Bei der unibarbie klackert es natürlich immer schön, wenn sie mit ihren mit falschen gelfingernägeln ausgestatteten fingern auf dem Handy herumtippt. ?

    Reply
    1. diemitdemrotenlippenstift
      7 Jahren ago

      Das stimmt ☝?

      Reply
  2. jimmynovakin
    7 Jahren ago

    Gibt’s auch den Max Mustermann? 🙂
    So einer bin ich, wobei man mich auch zu den Pleitegeiern rechnen könnte. An vielen Unis gibt es auch das Gespenst, wobei dessen Existenz stark umstritten ist.

    Freue mich, wenn es einen dritten Teil gibt 🙂
    Liebe Grüße, J

    Reply
    1. diemitdemrotenlippenstift
      7 Jahren ago

      Hey cool, danke für die tollen Tipps! So wird’s wohl doch noch was mit einem dritten Teil ?
      Liebe Grüße und schönen Abend!

      Reply
  3. confidentcontradiction
    7 Jahren ago

    Den Senioren-Student müsste man noch auf die Liste setzen 😉

    Reply
    1. diemitdemrotenlippenstift
      7 Jahren ago

      Ah ja der wär noch ein Hit 🙂 danke!

      Reply
  4. Steffy
    7 Jahren ago

    Ist – ehrlicherweise – die weibliche Form des Oberstechers nicht die „Unischlampe“, die nicht mal vor nem Prof halt machen würde?

    Danke für den Lacher in den letzten 1,5 Stätzen zu den Veganern…made my day 😀

    Reply
    1. diemitdemrotenlippenstift
      7 Jahren ago

      Ich will ja fair sein und nicht das Rumhuren bei den Männern glorifizieren und bei Frauen abwerten 😉
      Ich sag danke ?

      Reply
  5. idexterouss
    7 Jahren ago

    Zwei Euro können das Leben retten xD

    Reply
    1. diemitdemrotenlippenstift
      7 Jahren ago

      Stimmt ?

      Reply

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