In Column

Meine Anti-Wishlist zu Weihnachten

Anti Wishlist Weihnachten

Weihnachten steht vor der Tür und damit die Zeit, in der man sich entweder wirklich über Geschenke freut oder seine besten Schauspielkünste auspacken muss, um Tante Gerda glaubhaft zu vermitteln, dass man ihren selbst gehäkelten Rentierpulli ganz zauberhaft findet, obwohl man gehäkelte Pullis hasst und das Rentier aussieht wie ein Pferd mit Down-Syndrom.

Über manche Geschenke freut man sich einfach mehr und über andere weniger. Und nachdem so ziemlich jede Bloggerin, die etwas auf sich hält, eine Wishlist veröffentlicht, muss ich auch mal so ein bisschen mit dem Strom schwimmen. Aber weil ich ja schon immer eher anti war, wird das hier eine Anti-Wishlist zu Weihnachten!

 

Deko-Artikel

Dekoration zu verschenken, ist so eine Sache. Man greift damit aktiv in den Einrichtungsstil und damit ins Leben der beschenkten Person ein, indem man sie zwingt, etwas, das man selber schön findet, jeden Tag anzusehen. Versteht mich nicht falsch, ich kenne viele Menschen mit richtig gutem Geschmack, die mir gerne Deko schenken dürften.

Aber wenn ich Deko geschenkt bekomme, ist das meist so ein Szenario, in dem ich ein gezwungenes Lächeln aufsetze und sage: „Ja … schöne neongrüne Fleece-Vorhänge, Oma! Passen sicher richtig gut in mein cleanes, weiß-blau-graues Ikea-Wohnzimmer!“

Und dann ist die Oma aber richtig beleidigt, wenn man die Vorhänge nicht aufhängt oder sie aus Versehen abfackelt.

Für Deko-Geschenke kann ich festhalten: Wenn man sich absolut sicher ist, dass das Geschenk zur Resteinrichtung passt und den Geschmack des Beschenkten trifft, gerne! Sonst bitte lassen!

 

Parfüm, Duschgel und Kosmetik

Bei Parfüm gilt dasselbe Credo wie bei Dekorationen, nur noch etwas strenger. Wenn man jemandem Parfüm schenkt, drückt man demjenigen einen Flakon in die Hand und sagt damit indirekt: „Okay. So riechst du jetzt!“

Das ist ein Eingriff in die Außenwirkung der betroffenen Person und daher noch ein wenig sensibler handzuhaben. Es gibt genau zwei Arten von Parfüms, über die ich mich freuen würde: Eins, das ich bereits aktiv benutze oder eins, das ich mir schon länger kaufen wollte, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht getan habe. Experimente führen hier erfahrungsgemäß nur dazu, dass die Flasche in der Packung verstaubt.

Dasselbe gilt übrigens für Duschgels und Kosmetik. Gerade bei letzterer habe ich ewig gebraucht, um etwas zu finden, das mich nicht sofort in eine Akne-Landschaft verwandelt. Also danke für deine selbstgemachte Gänseblümchensalbe auf Vaseline-Basis, Agnes, aber ich muss leider passen!

 

Armbänder

Okay, das ist wirklich ein sehr spezielles Julia-Problem. Ich habe einen Handgelenkumfang von 14 Zentimetern (ja, das habe ich abgemessen). Ich habe keine Ahnung, was so ein normaler Handgelenkumfang einer erwachsenen Person ist, aber ich bin mir absolut sicher, dass der größer 14 sein sollte.

Entsprechend habe ich bei 9 von 10 Armbändern das Problem, dass sie mir schlicht und ergreifend zu groß sind. Und bei Stoffarmbändern, die sich in der Größe verstellen lassen, schlägt mein innerer Monk Alarm, seitdem ich mal gelesen habe, wie viele Bakterien sich in so einem Festivalarmband tummeln. Kleiner Tipp am Rande: Datet nie Menschen, die Festivalarmbänder tragen. Tut es einfach nicht. Diese Spezies sollte nicht gebumst werden.

 

Tassen

Ich weiß, die meisten Menschen lieben Tassen. Ich auch. Als Hardcore-Teetrinkerin bleibt mir auch nichts anderes übrig. Allerdings hatte ich mal so die Eingebung: Ich muss langsam mal erwachsen werden und das kann ich nicht sein, solange meine Teetassen nicht zusammenpassen.

Ich habe jetzt also sechs komplett gleiche Teetassen zuhause und liebe es. So fühlt sich auch keine Tasse vernachlässigt, weil ich sie zu selten verwende. Und es fühlt sich auch kein Besuch mehr diskriminiert, weil er die hässliche Tasse kriegt. Es ist wahnsinnig unkompliziert und ich freue mich jedes Mal, wenn ich die Schranktür öffne und den ordentlichen Inhalt sehe.

Also tut es mir bitte nicht an, das zerstören zu müssen! Ich schwöre euch, egal wie toll die Tasse ist, sie wird früher oder später zerbrechen. Oder zumindest an irgendeinem Ort stehen, an dem ich sie nie sehe.

 

Pärchen-Gutscheine

Zu diesem Punkt hat mich meine liebe Kathi inspiriert, die Pärchen-Gutscheine auch unmöglich findet. Ich kann dazu tatsächlich auch eine traurige Geschichte aus eigener Erfahrung erzählen. Vor über zwei Jahren haben es meine Eltern sehr gut mit meinem Ex-Freund und mir gemeint und uns einen Gutschein für eine gemeinsame Alpaka-Wanderung geschenkt.

Long Story short, ungefähr einen Monat später haben wir uns getrennt. Und die Alpakas haben wir nie gesehen. Ich trauere nach wie vor um meine Alpaka-Wanderung.

Zwar steht bei mir in nächster Zeit hoffentlich keine Trennung an, aber Pärchen-Gutscheine genieße ich seitdem mit großer Vorsicht.

 

Unnötige Technikgeräte

Ich bin ja ein großer Fan von Technik und kaum etwas gibt mir ein besseres Gefühl als wenn die Technik einfach funktioniert. Beispielsweise habe ich zum Geburtstag von meinem Vater ein supergeiles Radio bekommen, mit dem ich meine Spotify-Musik vom Handy aus abspielen* und sogar beim Kacken die Lautstärke über die App raufdrehen kann. Solche Dinge liebe ich.

Was aber kein Schwanz braucht, sind technische Dinge, die einem das Leben nur unnötig schwer machen. Digitale Bilderrahmen zum Beispiel. Oder eine Selfie-Drohne. Okay, über letztere würde ich mich wahrscheinlich sogar freuen, aber ich bin ehrlich mit mir selbst: Spätestens nach einer Woche würde ich vergessen, dass das Teil existiert.

 

Anti-Weihnachtswünsche aus der Community

Ich habe mal auf Instagram nachgefragt, worüber sich meine Follower so gar nicht freuen würden, und war sehr erfreut, dass die meisten Anti-Wünsche sich ziemlich mit meinen eigenen decken.

Der Vollständigkeit halber und weil mich vieles davon sehr amüsiert hat, möchte ich aber gerne alle Beiträge mit euch teilen. Hier kommt die komplette Anti-Wishlist meiner Community:

  • „Duschgel“
  • „Hässliche Blusen“
  • „Parfum und Kosmetik. Vertrage oft das Geschenkte nicht und mag den Geruch nicht …“
  • „Weihnachtsdeko, was soll ich damit zu Weihnachten?“
  • „Pärchen-Gutscheine; trotzdem netter Versuch, Oma“
  • „Kreuzkümmel“ (okay, das ist ein bissl Special Interest!)
  • „Diese Nivea Dusch/Creme/Labello-Sets. Braucht kein Mensch.“
  • „Duschgel und Parfums – da weiß man gleich, dass demjenigen nichts Besseres eingefallen ist“
  • „Überteuerte und hässliche Deko (z. B. diese Kitsch-Engel)
  • „Kochbücher, die einen belehren wollen“
  • „Kosmetik“
  • „Bodylotion“
  • „Parfüm“
  • „Badesalz, wenn man keine Badewanne hat“
  • „Pyjamas, Socken, grausige Pralinen“
  • „Pyjamas, Socken, hässliche Pullis“
  • „Hygieneartikel“
  • „A Watschn“

 

So, mehr Klarheit darüber, was man zu Weihnachten verschenken könnte, habe ich damit zwar nicht so wirklich geschaffen, aber immerhin wisst ihr jetzt, was man keinesfalls verschenken sollte. Ist ja auch schon mal was. Verratet mir doch, worüber ihr euch so gar nicht freuen würdet!

 

Eure Julie,

die mit dem roten Lippenstift

 

Photo by Tetiana Shadrina on Unsplash

*Affiliate-Link: Wenn du etwas über diesen Link kaufst, bekomme ich eine kleine Provision und kann den Blog hier werbefrei halten. Für dich entsteht dadurch kein finanzieller Nachteil!

Share Tweet Pin It +1

You may also like

Previous PostLass mich doch einfach schlafen! | Der Mimimi-Montag
Next PostIch hasse Rucksäcke in U-Bahnen! | Mimimi-Montag

No Comments

Leave a Reply

Ich akzeptiere